Zofinger Schnitzelbänkler-Vereinigung:
Traditionelles Erbe für alle, die mit Humor und Gesang das Leben feiern!

Die ersten bekannten Überlieferungen von Zofinger Schnitzelbänken gehen auf das späte 19. Jahrhundert zurück und haben ihren Ursprung in der Bezirksschule Zofingen. «Ich habe Fotos aus den 1890er-Jahren gesehen, auf denen Schüler der Bezirksschule bänkelnd in der Altstadt unterwegs waren», sagt der ehemalige Kurator des Zofinger Museums.

Am Abend des jeweils schulfreien Hirsmontags zogen die Abschlussklassen der Bezirksschule Zofingen durch Altstadtlokale und besangen Vorkommnisse aus dem Leben der Stadt. «Und natürlich werden sie auch die Lehrer aufs Korn genommen haben», sagt Siegrist schmunzelnd. Diese Bänkelvorträge seien von vielen Zofingerinnen und Zofingern geschätzt worden und entwickelten sich zu einer festen Tradition, die lange Zeit fortgeführt wurde.

Die Zofinger Schnitzelbänke

Schon im frühen Mittelalter wurden in Zofingen Schnitzelbänke vorgetragen. Zwar nicht als Schnitzelbänkler, sondern als Moritatensänger. Sie traten in Wirtshäusern, an Chilbinen und Ritterturnieren, etc auf. Das war eigentlich, wie der heutige BLICK. Es gab noch keine Zeitungen und das Volk konnte zum
grossen Teil weder lesen noch schreiben und so wurde von Mordtaten und sonstigen Greuelgeschichten gesungen und vorgelesen.
Zu der Narrenbruderschaft «Fraternitas fatuorum» von Zofingen gehörten vor allem ledige Burschen. Ihr Zunfthaus war das heute noch stehende Haus am
Kirchplatz von Coiffeur Gassmann.

Wir wissen das um das Jahr 1490 Conrad Hangartner, Amman des Chorherrenstifts und des grossen Rates, Meister der Zunft war.
Zwei prächtige Zunftfahnen von 1460 und 1480 (2 von den ältesten in der Schweiz) werden heute  in der Bibliothek und im Museum aufbewahrt. Sie beweisen noch heute, dass die Zunft einen angemessen Stand hatte.

Nach der Reformation 1528/1529 kamen von Bern die schlimmsten Nachrichten. Sämtlichen Lustbarkeiten wurden verboten. Schwarzgekleidet gingen die Leute umher, kontrolliert durch Behörde und Kirche. Aber das bunte Treiben konnte nicht endgültig abgesagt werden, heimlich traf man sich hie und dort zum einem fröhlichen Fasnachts-Fest. Aber um 1603 wurden vom Schultheiss und Rat hiesiger Stadt die «heidnischen» Fasnachtslustbarkeiten endgültig verboten.

Die Fasnacht war aber nicht eingeschlafen. Schnitzelbänke wurden immer wieder vorgeführt, auch wenn Behörde und Kirchen nicht immer einverstanden waren. Es wurden sogenannte „Wilde Cliquen" geboren, aber die hielten nicht lange Stand. Im Jahre 1936 wurde die Fasnachtszunft Zofige gegründet und somit wurden die Schnitzelbänke, Maskenbälle, Umzüge etc. neu organisiert. Sehr zum Leidwesen der Kirche, Behörde, Lehrerschaft, Sekten etc.
Doch trotz allem.

Seit 1936 ...

Ab 1936 traten folgende Cliquen auf:

  • Plattfuesswegge-Wöschwyber
    (Veloclub, waren schon vor 1936 dabei)
  • D'Wigger-Malebare (Turnverein Zofingen)
  • Promenade Schnäpfe (Handwerker-Männerchor)
  • Kraft und Schönheit (Turnverein Zofingen)
  • Steibrüggli-Nachtigalle (Sportclub)
  • Pauke-Miggu (Einzelmaske)
  • Salon Schütteler (Sportclub Junioren 1)
  • Jungi Trüble (Sportclub Junioren 2)

Sage und schreibe 8 Cliquen ! ! !

1938

  • Transitogottardiani ( Tessinervereinigung Zofingen)
  • Verdunkeligs-Apostle (unbekannt)
  • Fleugefänger-Tombolöli

1939

  • Bösi Gosche
  • und viele Andere

Nebst viele Cliquen deren Namen mir nicht mehr bekannt sind, haben unter anderem auch mitgemacht:

  • Jodler Club
  • Stadmusik
  • Schtrau Chöpf
  • Stüpfler (Sport-Club)
  • D'Bouämtler (Turnverein)
  • Brittnauer-Musig

Für die diversen Cliquen, war der Hirsmontag ein regelrechter Chrampf, denn es wurde in den meisten Lokalen gesungen, vom Römerbad bis zur Ruhbank und zum Leuen (alles z. T. ohne Auto) oft kamen die meisten Cliquen in der zweiten Morgenstunde des Dienstags ins letzte Lokal, dass sie zu besuchen hatten (uf de Schnorre).

1939 im Herbst

Dann leider der verdammte Scheisskrieg. Keine Fasnacht, nichts mehr!!

1946 ist die Fasnacht wieder erwacht!

Der Krieg hat viele Sujets geliefert, auch Zofingen wurde nicht von Nati-Anhängern verschont.

Die Cliquen, Bösi-Gosche, Promenade-Schnäpfe, und D' Stüpfler waren wieder dabei, nebst einigen neuen Cliquen, kamen 1960 die Lumpeditti (Frauenclique) dazu.
Dann im Jahre 1964 spielten die Wirte ihren Gästen und den Bänklern einen schlechten Streich. Eine Wirteversammlung beschloss drei Wochen vor der Fasnacht, die Bänkler nur dann in ihren Lokalen auftreten zu lassen, wenn dies mit keinen Kosten verbunden ist???!!!
Die Zunft reagierte auf diesen Beschluss, und alle Cliquen traten am Maskenball und am Kehrausball im Stadtsaal auf. Somit hatten die Wirte gar nichts! So ging es dann einige Jahre ganz gut mit den Wirten, denn sie hatten den Pfeffer gerochen.

Für die Fasnachtszunft-Zofige wurde der Stress (blödes Wort) langsam
zuviel - Maskenball am Samstag, Umzug am Sonntag, Hirsmontag und Kehrausball. Die Arbeiten müssen breiter abgestützt werden und so wurde mit anderen Fasnachtsvereinen das (FACO) Fasnachtscomite gebildet.

Aus dem FACO wurde dann das ZOFARA (Zofinger Fasnachtsrat) Diese neue
Institution trennte dann ihre Arbeit und daraus wurde das SCHNIBACO
gegründet. Die ganze Sache lief aber nicht so sehr gut und man sah sich gezwungen, wieder eine Neuerung einzuführen mit den verbliebenen Mitgliedern.
Im Oktober 1991 wurden die Baqiers gegründet, der Name war aber nicht
vielversprechend und somit wurde daraus die ZSV (Zofinger Schnitzelbänkler-Vereinigung) gegründet.
Präsident: Heinz Badertscher
Vice : Urs Siegrist
Aktuar: : Fritz Bächle
Kasse : Susi Küng

Somit wäre ich mit meinem Beitrag zu Ende. Für weitere Angaben wäre also Urs Siegrist zuständig.

Ich hoffe, dass ich euch mit diesen Angaben dienen konnte und wünsche der ZSV alles Gute und ein fröhliches Fest.

Fasnächtlichi Grüess am 7. Mai 2011

Fritz Bächle

Ond jetz no es Värsli vo mim Babbe:

Bösi-Gosche, 1946 nach em Chrieg.

Womer z'Zofige, e huffe Internierti Pole-Soldate im alte Schützehus g'ha händ.
Vo der Obschtmisere
Vom letscht Johr g'hert me schnööre.
Kei Oepfel gits, kei Pflume,
me morrt und lutscht am Duume
und trotzdäm hänn verstohle, die internierte Pole
Je Obe jungi Schwyzer-Zwätschge gha.